Schüler in Arnstadt

von Leonie und Nelly

1970-73 gestaltete Gottfried Schüler sechs Relief-Tafeln mit je drei Szenen zu „Till Eulenspiegel“ und „Die Bremer Stadtmusikanten“ auf dem Vorplatz der POS in Arnstadt.

Innerhalb von vier Tagen beschäftigten sich Schüler*innen der zehnten und elften Klassen des Staatlichen Gymnasiums „MELISSANTES“ Arnstadt mit den Reliefarbeiten vor der Schule. Bislang erhielt das Kunstwerk nur wenig Aufmerksamkeit. Am ersten Tag hatten die Schüler*innen ein einstündiges Gespräch mit der Galeristin Elke Gatz-Hengst, die alle Fragen zu Gottfried Schüler und seiner Kunst beantwortete. Gottfried Schüler (1923-1999) lebte und arbeitete in Weimar. 1974 wurde er beauftragt die Reliefarbeiten anzufertigen. Das Bildthema sollte ursprünglich der Polytechnische Unterricht sein. Doch Schüler konnte die Kommission von seiner eigenen Bildidee überzeugen. Die Reliefplatten sind detailreich. In sechs Wochen fertige er die ca. 600 Einzelformen in der Töpferei Gebauer in Bürgel an. Geplant war eine Anbringung am Schulgebäude. Da jede der sechs Flächen ca. 5 Zentner wiegt, stellte das Betonwerk Arnstadt sie in Betonflächen im Vorgarten der Schule auf. Der Standort blieb bis heute, nach der Schulsanierung wurde auch die Freifläche vor der Schule neu bepflanzt. Die Kunstwerke sind nur leicht beschädigt, bräuchten aber eine Reinigung. Dann wären auch die unterschiedlichen Farben des Tons wieder erkennbar. Den Jugendlichen fehlt eine Tafel mit Daten zu Gottfried Schüler, seinem Schaffen und Informationen zu den Kunstwerken. Die Projektteilnehmer*innen wünschen sich, dass die Schüler*innen des Gymnasiums mehr Informationen über das Kunstwerk erhalten.

Ab dem zweiten Tag formten die Schüler*innen eigene Reliefarbeiten mit der Keramikerin Doreen Reifenberger aus Erfurt. Gearbeitet wurde mit Ton in verschiedenen Farben sowie verschiedenen Techniken. Am nächsten Tag begannen parallel zum Töpfern auch die Aufnahmen zum Podcast, darin erzählen die Schüler*innen von ihren Erfahrungen und Meinungen zum Projekt. Schließlich wurden die Ergebnisse und Informationen zum Schulfest präsentiert. Im September werden die Schüler*innen dann auch noch die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße besuchen.