Hanf in Jena

Seit 1965 befindet sich in der Schalterhalle des Jenaer Saalbahnhofs (heute: Kulturbahnhof) das Kunstwerk „Schott Zeiss Universität“ des Künstlers Kurt Hanf (1912-1987).
Zu DDR-Zeiten begrüßte und verabschiedete das Wandbild die Reisenden – heute ist es nur noch eingeschränkt öffentlich zugänglich. Die Klasse 11s/2 der Montessorischule Jena ging in der Woche vom 16.-20. Mai auf Spurensuche nach „Hanf in Jena“ und beschäftigte sich mit dem Wandbild aus Metallband, das die wichtigsten Industriezweige der Stadt abbildet.

Nach einem Besuch in der Andreasstraße in Erfurt und der Auseinandersetzung mit der Kunst- und Kulturpolitik der DDR, verbrachte die Klasse den gesamten zweiten Projekttag im Kulturbahnhof und beschäftigte sich ausführlich mit dem Kunstwerk. Das Kunstwerk zeigt imposant, wie Figuren mit reduzierten Formen räumlich dargestellt werden können. Aus Archivmaterial und Forschungsliteratur sammelten die Schüler*innen Informationen zum Inhalt und der Entstehungsgeschichte des Kunstwerks. Mit der eigenen Schritt- und Körperlänge konnten die Schüler*innen die Maße des Kunstwerks ermitteln. Außerdem befragten sie die Kunsthistorikerin Doris Weilandt zum Werk Kurt Hanfs und diskutierten, wie mit Kunst aus der DDR heute umgegangen werden sollte.

An den weiteren Tagen der Projektwoche erstellten 11 Schüler*innen zusammen mit dem Künstler Robert Krainhöfner eigene Kunstwerke. Sie erarbeiteten Skizzen, die in weiteren Arbeitsschritten reduziert wurden, um sie als 3D-Objekte in Papier und Kunststoff anzufertigen. Fünf Kunstwerke konnten zum Abschluss sogar mit einer mobilen Schmiede großformatig angefertigt werden. Sechs Schüler*innen vertieften ihre inhaltlichen Recherchen des Vortages, interviewten Passant*innen vor weiteren Kunstwerken von Kurt Hanf in Jena und verarbeiteten die gesammelten Informationen in eine Podcast-Folge.

Podcast Ep. 1 – Hanf in Jena